München (ots) –
Im industriellen Maßstab Energie mechanisch in reinem Hochdruck-Stickstoff speichern – und bei Bedarf effizient wieder nutzen – das ermöglicht die Hypnetic-Energiespeicher-Technologie. Mit Hilfe von etablierten Komponenten, u.a. des globalen Technologie-Konzerns Parker Hannifin, wird ab Mai 2024 erst in Niedersachsen und dann in Sachsen-Anhalt der erste dezentral und industriell einsetzbare Druckluftspeicher in Europa gebaut.
Die Funktionsweise kann treffend mit „Pumpspeicher-to-Go“ beschrieben werden: Anstelle der Lageenergie von großen Pumpspeicher-Kraftwerken erfährt die zur Be- und Entladung eingesetzte Flüssigkeit den Gegendruck von bis zu 350 bar mit reinem Stickstoff. Und dabei gilt: 10 Höhenmeter entsprechen 1 bar Gegendruck. Das bedeutet, dass die eingesetzten, handelsüblichen, eigentlich für den Transport von technischen Gasen eingesetzten Stahl-Gasflaschen im Hypnetic-Energiespeicher im Prinzip ein 3,5 Kilometer senkrecht hoch gelegenes Oberbecken ersetzen. Dadurch kann Leistung im industriellen Maßstab in Containerformat aufgenommen & abgegeben werden, auch wenn sich gerade zufällig kein Berg dieser Größenordnung am gewünschten Speicherort aufhält.
Das Team schaffte es dank der Unterstützung von zahlreichen Partnern, u.a. der Leibniz Universität Hannover und der Wirtschaftsförderung Hannover, den Prototyp der Technologie in Kooperation mit Institut für elektrische Energiesysteme aufzubauen. In anschließenden, umfangreichen Tests konnte gezeigt werden, dass der aufgebaute Druckluft-Energiespeicher die höchste Effizienz und gleichzeitig die höchste Leistungsdichte unter sämtlichen, existierenden Druckluftspeichern aufweist.
Aktuell baut Hypnetic die beiden Pilot-Energiespeicher auf, die sehr bald auch besichtigt werden können, und freut sich auf die Projektierung von Hypnetic-Energiespeichern im Megawatt-Bereich. „Überall dort, wo industrielle, zyklenintensive Anwendungs-Kombinationen Sinn machen, wird man um eine Betrachtung des Hypnetic-Energiespeichers anstelle oder in Kombination mit einer Batterie nicht mehr rumkommen“ so Geschäftsführer Alexander Börgel. Das Ziel sei der schnelle Zubau rundum nachhaltiger Energiespeicher-Kapazitäten für die Energiewende in Richtung Solar- und Windkraft.
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