Prag / Berlin (ots) –
Als Brückenbauer hegt und pflegt der Deutsch-Tschechische Zukunftsfonds seit 1998 die Beziehungen zwischen den beiden Ländern. Seit seiner Gründung steht der Zukunftsfonds für Masse und Klasse von Erfolgsprojekten und verkörpert maßgeblich das gesellschaftliche Miteinander zwischen Tschechien und Deutschland. Grund zum Feiern gibt es dieses Jahr vor allem auch wegen der eindrucksvollen Anzahl von 13.000 Projekten in 25 Jahren.
Gefeiert wird die 25-jährige Tätigkeit vom 7. bis. 9. September in Berlin. Nach einem internationalen Festakt am Brandenburger Tor zelebriert der Zukunftsfonds sein Jubiläum mit tausenden Gästen auf dem Bürgerfest des Bundepräsidenten, wo Tschechien in diesem Jahr europäisches Gastland ist. Unter dem Motto „Gemeinsam sind wir stärker“ leitet der Deutsch-Tschechische Zukunftsfonds in Berlin nicht nur sein Jubiläum, sondern die nächsten 25 Jahre ein.
Petra Ernstberger, deutsche Geschäftsführerin des Fonds
„Es ist uns eine große Ehre, dass wir zu unserem Jubiläum als besonderer Gast des Bürgerfestes von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier eingeladen sind. Zahlreiche Gäste aus Deutschland und Tschechien feiern so gemeinsam die erfolgreiche Vergangenheit unseres Fonds – aber vor allem richten wir den Blick in die Zukunft. Als Brückenbauer mit unzähligen Beteiligten in 13000 Projekten waren und bleiben wir unverzichtbar für Annäherungen und Verbindungen zwischen Deutschen und Tschechen. Ich hoffe, dass der Einladung zum Bürgerfest ganz viele Gäste folgen und wir mit ihnen ins Gespräch kommen.“
Dutzende tschechische und deutsche Organisationen kommen mit dem Zukunftsfonds in den Park von Schloss Bellevue. Zwei Tage wird gefeiert – neben Akteuren aus der Zivilgesellschaft präsentieren dabei Kunst, Kultur und Kulinarik die vielfältige deutsch-tschechische Zusammenarbeit. Symbolisches und kulturelles Highlight ist der Sonderzug mit rollendem Kulturprogramm auf drei Bühnen. Der Zug fährt mit 300 Gästen am 9. September morgens von Prag nach Berlin direkt zum Bürgerfest des Bundespräsidenten und abends wieder zurück.
Tomás Jelínek, tschechischer Geschäftsführer des Fonds:
„Wir möchten in Berlin Spuren hinterlassen. Spuren machen uns stolz und stark, unzählige davon verdeutlichen und entfalten sich durch prägende Begegnungen und enge Beziehungen. Diese Spuren des Miteinanders waren, sind und bleiben essenziell für unsere Gesellschaft – und sie sind unverzichtbar in den Zeiten von Pandemie, Krise und Krieg.
Gemeinsam präsentieren wir genau diese Spuren – und zwar eindrucksvoll, stark und bunt im Präsidentengarten von Schloss Bellevue. Mit diesem Jubiläum, seinen Gästen und Künstlern feiern wir all das, was Deutsche und Tschechen im letzten Vierteljahrhundert gemeinsam gestaltet haben und wofür wir uns auch in Zukunft weiter stark machen werden.“
Das Berliner Jubiläumsprogramm umfasst Musik- und Theateraufführungen, zeitgenössischen Zirkus, Debatten, Autorenlesungen und interaktive Workshops. Auf verschiedenen Bühnen treten zum Beispiel das Barockensemble Collegium 1704 mit dem Sänger Vojtech Dyk, das Marionettentheater Spejbl und Hurvínek oder die deutsch-tschechische Gypsy Jazz-Band Django Always auf. Im Präsidentengarten finden verschiedene Ausstellungen, Workshops und Kunstwerkstätten statt, und am Abend gibt es eine Lichtshow des V.O.S.A.-Theaters. Zum Abschluss des gesamten Fests tritt die Elektroswing-Band MyDy auf. Eine Reihe deutscher wie tschechischer Organisationen werden auf dem NGO-Markt ihre Aktivitäten in den Bereichen Jugendarbeit, Kultur und Zivilgesellschaft vorstellen.
Teile des Musikprogramms auf dem Bürgerfest sowie der Sonderzug wurden in Zusammenarbeit mit dem Festival United Islands of Prague vorbereitet.
Alle Informationen über das Programm und einzelne Veranstaltungen finden Sie auf der Jubiläums-Website: www.dasfest25.cz/de. Der Eintritt am 9. September 2023 ist frei. Um Wartezeiten möglichst zu vermeiden, benötigen Besucherinnen und Besucher, die nicht mit dem Sonderzug aus Prag anreisen, ein Ticket für den Einlass. Die Tickets sind unter www.buergerfest-bundespraesident.de erhältlich.
Zur Arbeit des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds
Der Deutsch-Tschechische Zukunftsfonds ist ein Stiftungsfonds, der zur Verständigung zwischen Deutschen und Tschechen beiträgt. Er nahm seine Tätigkeit im Jahr 1998 auf und hat seitdem rund 74 Millionen Euro für über 13000 Projekten freigegeben. Damit trug der Zukunftsfonds maßgeblich zur Entwicklung der Zivilgesellschaft und zur Verbesserung der Qualität der deutsch-tschechischen Beziehungen bei.
Jedes Jahr unterstützt der Zukunftsfonds hunderte Projekte im Bereich Kultur, Jugendaustausch oder Renovierung des gemeinsamen kulturellen Erbes und bringt die Menschen beider Ländern zusammen.
Zehntausende junge Leute lernten sich besser kennen und schlossen Freundschaften. Durch andere Projekte entwickeln sich Kontakte und Partnerschaften zwischen den Bewohnern von Städten und Gemeinden der Grenzregionen und darüber hinaus.
Prags deutschsprachiges Theaterfestival, das Landart-Treffen Königsmühle im Erzgebirge, die Tschechisch-Deutschen Kulturtage in Dresden und Ústí nad Labem (Aussig) und viele andere gehören zu etablierten kulturellen Aktivitäten.
Der Fonds trägt auch zur Veröffentlichung persönlicher Lebensgeschichten, literarischer Bearbeitungen deutsch-tschechischer Themen und wissenschaftlicher Projekte in Buchform bei, die sich mit der gemeinsamen Geschichte, Kunst, Architektur, Literatur oder beiden Sprachen beschäftigen.
Ein erheblicher Teil der Unterstützung fließt auch in die Restaurierung von Baudenkmälern – so beteiligte sich der Fonds beispielsweise an der Restaurierung der Kirche Mariä Himmelfahrt in Neratov (Bärnwald).
Der Zukunftsfonds wurde auf der Grundlage der Deutsch-Tschechischen Erklärung vom Januar 1997 ins Leben gerufen. Darin beschlossen die deutsche und die tschechische Regierung, die gegenseitigen Beziehungen auf eine solidere Grundlage zu stellen, die nicht durch die Probleme der Vergangenheit belastet ist. Daher beteiligte sich der Fonds in seiner Anfangszeit intensiv an der Entschädigung der tschechischen Opfer des Nationalsozialismus sowie der NS-Zwangsarbeiter.
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Quelle: ots