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Mittwoch, 30. Oktober 2024

ISM-Studie: Chancen des UNESCO Weltdokumentenerbes für die touristische Wertschöpfung

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Stuttgart (ots) –

Erstmals haben zwei Professoren der International School of Management (ISM) eine Studie zur weltweiten räumlichen Verteilung des UNESCO Weltdokumentenerbes „Memory of the World“ (MoW) durchgeführt. Dieses Weltdokumentenerbe gehört zu den drei globalen UNESCO-Initiativen, die gemeinsam die Bewahrung des kulturellen Erbes der Menschheit zum Ziel haben. Professor Dr. Peter Dippon und Professor Dr. Andreas Helferich stellen in ihrer Analyse fest: Das Weltdokumentenerbe wird global noch zu wenig wahrgenommen – und damit auch das kulturtouristische Potenzial.

Die UNESCO-Konvention zum Schutz des Weltkultur- und Weltnaturerbes wurde 1972 ins Leben gerufen, um bedrohte Kultur- und Naturgüter der Menschheitsgeschichte besser schützen zu können. Die Aufnahme in die internationale Liste des Weltkultur- und Naturerbes hat sich zu einem der wichtigsten Qualitätssiegel des internationalen Tourismus entwickelt.

Ähnliches gilt auch für die 2003 gestartete UNESCO-Initiative zur Bewahrung des immateriellen Kulturerbes worunter beispielsweise darstellende Künste, Brauchtum oder traditionelles Handwerk fallen.

Das dritte bereits 1993 ins Leben gerufene Programm zum Erhalt des Weltdokumentenerbes „Memory of the World“ (MoW) umfasst historische Quellen von immenser Bedeutung für die Menschheit. Dazu zählen schriftliche Erzeugnisse wie Texte und Musikpartituren, aber auch Bilder, Film- und Tonaufnahmen.

UNESCO-Label für Weltdokumentenerbe vergleichsweise unbekannt

Professor Dr. Peter Dippon und Professor Dr. Andreas Helferich von der International School of Management (ISM) am Campus Stuttgart haben in einer Studie erstmals die weltweite Verteilung des registrierten UNESCO Weltdokumentenerbes (MoW) analysiert. Die im International Journal of Heritage Studies (IJHS) veröffentlichte Studie stellt dabei fest, dass sich daran weitaus weniger UNESCO-Mitgliedsstaaten beteiligen. Prof. Dr. Peter Dippon erläutert: „Während sich bei den Welterbestätten und in etwas geringerem Umfang auch beim Immateriellen Kulturerbe fast alle UN-Mitgliedsstaaten engagieren, nehmen bisher nur rund Zweidrittel am Programm des „Weltdokumentenerbes“ (MoW) aktiv teil.“

Ungenutzte Chancen für den Bildungstourismus

Tourismusexperte Dippon nennt unter anderem folgende Gründe dafür: „Häufig fehlen in den Ländern kompetente Einrichtungen für die Vorbereitung einer Nominierung bei der UNESCO; zudem mangelt es an personellen und finanziellen Ressourcen.“ Außerdem werden die ökonomischen Vorteile des MoW-UNESCO-Programms noch zu wenig erkannt. Zu Unrecht, denn: „Ähnlich wie bei den beiden anderen UNESCO-Kulturerbeprogrammen eröffnet eine ausgewogenere MoW-Teilhabe der Mitgliedsstaaten Chancen nicht nur für die Ziele: Bewahrung, Bewusstsein und Zugang zum Weltdokumentenerbe; sondern eben auch für den Bildungstourismus.“

Voraussetzung dafür wäre ein besseres Zusammenspiel zwischen archivarischer Wertschätzung und einer behutsamen kulturtouristischen Nutzung. Der Touristikexperte regt an, dokumentarische Zeugnisse von Weltrang nicht nur einer kleinen Gruppe von Wissenschaftlern zugänglich zu machen. Vielmehr gelte es, „auf die wirtschaftlichen Vorteile hinzuweisen, damit der aufwendige Aufnahmeprozess in das internationale Register der UNESCO angestrebt wird,“ erläutert Dippon.

In Deutschland ist der Anteil des registrierten Weltdokumentenerbes vergleichsweise hoch. Hier gewinne auch das UNESCO-Label des MoW-Programms für den Kulturtourismus allmählich an Bedeutung, beobachtet Dippon. „Die Himmelscheibe von Nebra in Sachsen-Anhalt, die Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm oder das Benz-Patent gehören zum Weltdokumentenerbe in Deutschland. Diese drei Beispiele können im Rahmen des Kulturtourismus als Vorbild für eine qualifizierte und behutsame Inwertsetzung des dokumentarischen Erbes der UNESCO gelten.“

Bild:

Prof. Dr. Peter Dippon ist Leiter des Studiengangs Tourismus- und Eventmanagement am Campus Stuttgart der International School of Management (ISM). Seine Forschungs- und Lehrtätigkeit konzentriert sich auf Aspekte des Destinationsmanagements und des Tourismus auf Grundlage der UNESCO Kulturerbeprogramme. Er ist Mitinitiator des interdisziplinären Arbeitskreises „World Heritage Education“, der in enger Zusammenarbeit mit der Deutschen UNESCO-Kommission regelmäßig bundesweit an Hochschulen und Welterbestätten veranstaltet wird.

Literaturhinweis:

Peter Dippon & Andreas Helferich (2023): Sharing the documentary heritage of humanity: disparities in distribution, International Journal of Heritage StudiesInternational Journal of Heritage Studies (IJHS). https://ots.de/9HKdTU

Link:

https://ots.de/QQe9Z2

Hintergrund:

Die International School of Management (ISM) ist eine staatlich anerkannte, private Hochschule in gemeinnütziger Trägerschaft und zählt zu den führenden privaten Hochschulen in Deutschland. An Standorten in Dortmund, Frankfurt/Main, München, Hamburg, Köln, Stuttgart und Berlin wird in kompakten und anwendungsbezogenen Studiengängen der Führungsnachwuchs für international orientierte Wirtschaftsunternehmen ausgebildet. Zum Studienangebot gehören Vollzeit-Programme, berufsbegleitende und duale Studiengänge sowie das komplett digitale Fernstudium. In Hochschulrankings schafft es die ISM mit hoher Lehrqualität, Internationalität und Praxisbezug regelmäßig auf die vordersten Plätze. Das internationale Netzwerk umfasst rund 190 Partnerhochschulen.

Pressekontakt:
Maxie Strate
Leiterin Marketing & Communications
ISM International School of Management GmbH – Gemeinnützige
Gesellschaft
Otto-Hahn-Straße 19
D-44227 Dortmund
Fon: 0231.97 51 39-31
maxie.strate@ism.de
Original-Content von: International School of Management (ISM), übermittelt durch news aktuell
Quelle: ots

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