Koblenz (ots) –
Mit der gestrigen Unterzeichnung eines nationalen Studienvertrags beauftragt das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) die Weiterentwicklung der Technologien im Projekt „Next Generation Weapon System“ (NGWS). Der unterzeichnete Studienvertrag bildet die Grundlage für insgesamt sieben integrierte Forschungsvorhaben. Der Schwerpunkt der nun beginnenden zweijährigen Forschungstätigkeiten liegt dabei in der Fragestellung, welche technologischen Herausforderungen ein derart vernetztes Waffensystem birgt, um insbesondere das Zusammenwirken der unterschiedlichen fliegenden Plattformen zukünftig sicherzustellen.
Als zentrales Element des Future Combat Air System (FCAS) umfasst das NGWS ein Kampfflugzeug der nächsten Generation (NGF – New Generation Fighter) und Drohnen (Remote Carrier), die über eine Datenwolke (MDCC – Multi-Domain Combat Cloud) mit anderen Systemen am Boden, zu See, in der Luft, im Weltraum und im Cyberspace vernetzt sind.
Berücksichtigt werden dabei sowohl die Weiterentwicklung von Basis-Technologien, als auch die Entwicklung einer leistungsfähigen Umgebung zur Missionsplanung und -durchführung einschließlich einer störsicheren und zukunftsfähigen Kommunikation. In diesem Zusammenhang werden unter anderem der mögliche Einsatz einer Missionsintelligenz und neuer Bewaffnungstechnologien, wie beispielsweise luftgestützte Laser, betrachtet. Das Ziel der gesamten Forschungsaktivitäten bildet die erstmalige, nationale Demonstration wesentlicher Funktionalitäten des NGWS.
Hauptvertragspartner ist eine Forschungs- und Entwicklungsgemeinschaft bestehend aus den Unternehmen Airbus Defence and Space GmbH, MBDA Deutschland GmbH und FCMS GbR – letztere ein Zusammenschluss der Firmen Hensoldt AG, Diehl Defence GmbH, ESG GmbH und Rohde & Schwarz GmbH.
Insgesamt beteiligen sich neben den Hauptauftragnehmern über 35 weitere Firmen an diesem nationalen Innovationsprogramm einschließlich Klein- und Mittelständischer Unternehmen sowie Start-ups und Forschungseinrichtungen. Dabei werden bewusst auch Expertisen außerhalb des Verteidigungsbereiches einbezogen und Kompetenzen im Bereich der Luftfahrttechnologien gebündelt, um ein größtmögliches, nationales Knowhow aufzubauen, welches letztlich gewinnbringend in das Gesamtsystem NGWS einfließen soll.
Das NGWS ist Teil des FCAS-Programms, ein ursprünglich von Deutschland und Frankreich initiiertes Projekt, bei dem Spanien mittlerweile als dritte Partnernation teilnimmt. Die drei Nationen verfolgen das gemeinsame Ziel, ein Luftkampfsystem der neuesten Generation zu entwickeln und einzuführen, das bis 2040 einsatzbereit sein soll.
Das mit etwa 260 Mio. Euro veranschlagte, aus dem Sondervermögen der Bundeswehr finanzierte Forschungsvorhaben ist bisher einmalig in seiner Dimension und stellt einen wesentlichen Beitrag für die zukünftige Einsatzbereitschaft von NGWS bzw. FCAS dar.
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