München (ots) –
– Hochqualifizierte Freelancer verdienen im Durchschnitt 99 Euro pro Stunde und konnten ihre Stundensätze in den letzten Jahren deutlich steigern
– Hohe Zufriedenheit bei den Themen finanzielle Situation, Work Life Balance und Stress
– Hohe Unzufriedenheit mit den rechtlichen Rahmenbedingungen und der politischen Unterstützung von Selbstständigen
– Neue Studie von freelance.de (https://www.freelance.de/blog/wp-content/uploads/2023/04/Freelance_Studie_ausgewaehlte_Ergebnisse_vorab_20_04_2023.pdf) für die über 1.350 Freelancer aus Deutschland befragt wurden
Die Stundensätze hochqualifizierter Freelancer in Deutschland liegen 2023 im Schnitt bei 99 Euro und im Jahr 2023 haben bereits 38 Prozent der Freelancer diese erhöht. In den drei Jahren davor (2019 bis 2022) waren es sogar 59 Prozent der Freelancer, die Preiserhöhungen durchsetzen konnten. Durchschnittlich erzielen die höchsten Stundensätze Freelancer mit Schwerpunkt Management- und Strategieberatung sowie Organisations- und Prozessberatung. Dahinter folgen IT- und Digital-Berater sowie IT- und Softwareentwickler. Allerdings zeigt sich auch bei den weiblichen Freelancern der Gender Pay Gap von rund 10 Prozent im Vergleich zu den männlichen Kollegen.
Dies sind erste Ergebnisse einer umfassenden Befragung, die von freelance.de, einer führenden Online-Plattform für hochqualifizierte Freelancer in Deutschland, im Frühjahr 2023 durchgeführt wurde und an der sich über 1.350 Freelancer aus Deutschland beteiligt haben. Unter www.freelance.de stehen erste ausgewählte Ergebnisse zum Download zur Verfügung. Die vollständige Studie wird Mitte Mai veröffentlicht und ist dann kostenfrei zum Download verfügbar.
Positive Rahmenbedingungen und hohe Zufriedenheit der Freelancer
Wirtschaftliche, demografische und soziale Entwicklungen schaffen positive Rahmenbedingungen für den auch zukünftigen wirtschaftlichen Erfolg von Freelancern. So gaben knapp drei Viertel (74 %) der Freelancer an, dass der Fachkräftemangel sich positiv auf ihre wirtschaftliche Situation in den kommenden Jahren auswirken wird. Dicht gefolgt wird dieser Faktor von der Digitalisierung (72 %) sowie den Entwicklungen im Umfeld von New Work (69%). Alle drei Faktoren beurteilen die Freelancer als die wesentlichen Treiber für ihr Geschäft in den kommenden drei Jahren. Lediglich die aktuelle Höhe der Inflation wird als einziger Faktor von einer Mehrheit der Freelancer (55 %) als negativ eingeschätzt.
Die positive Ausgangslage für Freelancer spiegelt sich auch in der geringeren Schwierigkeit wider, derzeit Projekte zu akquirieren. Im Jahr 2023 gaben immerhin 41 Prozent der Freelancer an, dass es derzeit sehr leicht oder leicht sei, neue Projekte zu akquirieren. Muss sich ein Freelancer für ein Projekt entscheiden, dann spielen drei Faktoren eine wesentliche Rolle: die Bezahlung (82 %), der konkrete Projektinhalt (79%) – und ob dieser spannend oder herausfordernd ist – sowie die Möglichkeit, dass ein Projekt auch remote umgesetzt werden kann (74 %). Aktuell werden nach Angaben der Freelancer 49 Prozent der Projekte vollständig remote umgesetzt.
Der Status als Freelancer bringt eine hohe Zufriedenheit mit sich. So sind 70 Prozent der Freelancer mit ihrer finanziellen Situation zufrieden und weitere 75 Prozent zufrieden oder sogar sehr zufrieden mit ihrer Work Life Balance. Zudem gaben knapp zwei Drittel der Studienteilnehmer (65 %) an, selten oder nie unter Stress zu leiden.
Jonas Lünendonk, CEO von freelance.de, München, ordnet die Ergebnisse ein: „Das kurz- und mittelfristige Umfeld für hochqualifizierte Freelancer ist sehr positiv. Der demografische Wandel, der durch die Digitalisierung ausgelöste Fachkräftemangel und die technologischen sowie gesellschaftlichen Entwicklungen, die Remote-Work ermöglicht haben, bieten Freelancern ein äußerst positives Marktumfeld. Hinzu kommt eine hohe Zufriedenheit mit den Arbeitsumständen, so dass hochqualifizierte Freelancer optimistisch in die Zukunft blicken können.“
Hohe Unzufriedenheit mit den rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen
Kritisch und enttäuscht blicken die Freelancer allerdings auf die rechtlichen Rahmenbedingungen sowie die politische Unterstützung für Selbstständige. Zum einen sind Kundenunternehmen durch das Damoklesschwert der Scheinselbstständigkeit verunsichert; daher gehen 56 Prozent der Freelancer davon aus, dass die aktuelle rechtliche Lage Unternehmen davon abhält, mehr mit Freelancern zu arbeiten. Zum anderen schätzen Freelancer die aktuelle Gesetzeslage (36 %), die hohe Steuerbelastung (36 %) sowie Renten- und Sozialversicherungsaspekte (28 %) als Herausforderung ein.
Hinsichtlich der aktuellen politischen Situation fällt das Urteil der Freelancer sehr eindeutig aus: Nur drei Prozent der Befragten fühlen sich durch die Politik gut unterstützt. Eine deutliche Mehrheit (54 %) kommt zu der Einschätzung, dass Selbstständige keine Priorität genießen und sind daher unzufrieden mit der aktuellen Unterstützung. Weitere 22 Prozent wünschen sich mehr politische Unterstützung.
Jonas Lünendonk ergänzt an dieser Stelle: „Die aktuelle Politik lenkt einseitig den Blick auf sozialversicherungspflichtige Beschäftigung und berücksichtigt insbesondere unsere hochqualifizierten Selbstständige nicht. Allerdings sind es gerade diese, die den Unternehmen flexibel als Fachkräfte zur Verfügung stehen können und wollen. Zudem empfinden es Freelancer vielfach als Gängelung, wenn sie in Projekte im Rahmen der Arbeitnehmerüberlassung gezwungen werden und damit durch die Hintertüre zu Angestellten gemacht werden sollen.“
Dies sind erste Ergebnisse der Studie „So arbeiten Freelancer in Deutschland“ von freelance.de, die Mitte Mai vollständig veröffentlicht wird und einen umfassenden Blick auf die Gruppe der hochqualifizierten Selbstständigen in Deutschland ermöglicht. Als führende Plattform für hochqualifizierte Freelancer in Deutschland verfolgt freelance.de mit dieser Studie das Ziel, den Freelancern als Partner eine Stimme zu geben, damit deren volkswirtschaftlicher Wertbeitrag und deren Belange künftig mehr gesehen und gehört werden.
Über die Studie „So arbeiten Freelancer in Deutschland“
Die Studie wurde mittels eine Online-Umfrage im Zeitraum 31. Januar bis 17. März 2023 durchgeführt. Über 1.350 Freelancer haben sich mit ihrer Stimme beteiligt. Dabei haben die Freelancer über 60 Fragen beantwortet. Es handelt sich bei der freelance.de-Studie um die erste Auflage ihrer Art. Ausgewählte Ergebnisse können Sie hier herunterladen (https://www.freelance.de/blog/wp-content/uploads/2023/04/Freelance_Studie_ausgewaehlte_Ergebnisse_vorab_20_04_2023.pdf).
Über freelance.de
freelance.de ist seit über 16 Jahren eine der führenden digitalen Plattformen für hochqualifizierte Freelancer in Deutschland. Über 211.000 Freelancer finden dort schnell und direkt anspruchsvolle Projekte von über 38.000 Unternehmen und Personaldienstleistern. Auf Basis qualifizierter Profil- und Projektdaten führt freelance.de Angebot und Nachfrage schnell zusammen. Dabei legt das Unternehmen als führende Plattform und Partner der Freelancer Wert darauf, die neue Arbeitswelt positiv mitzugestalten, indem Freelancer durch freelance.de dabei unterstützt werden, erfolgreich selbstständig zu arbeiten. CEO des Münchner Unternehmens ist seit Januar 2022 Jonas Lünendonk.
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Quelle: ots